Kurt Kuen, (Vahrn) London (Großbritannien)

 

 

 

 

Als Südtiroler, der schon über 50 Jahre in England lebt, bin ich trotzdem sehr stolz auf die Autonomie, die man für Südtirol errungen hat. Die schwierigen und langwierigen Verhandlungen haben es ermöglicht, dass heute in Südtirol die Wirtschaft und das Leben ein hohes Niveau haben. Über Jahrzehnte haben sich Südtiroler durch eine schwierige Situation durchkämpfen müssen und das hat uns Südtiroler auch stark und widerständig gemacht. Auch die Zweisprachigkeit kann man heute als einen Vorteil sehen, denn mit der Basis einer lateinischen Sprache sowie einer germanische Sprache aufzuwachsen, ist ein Schlüssel für andere Sprachen und daher ein großer Vorteil. Die Autonomie in Südtirol ist heute ein Beispiel in der Welt, dass man durch Gespräche und Verhandlungen und nicht durch Kriege oder Revolution viel mehr erreichen kann. Ich wünsche meinem Heimatland weiterhin eine positive Weiterentwicklung der Autonomie und alles Gute für die Zukunft. 

Long live the South Tyrol.

 

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Walter Zueck, (Laas) Wallisellen (Schweiz)

 

 

Etwas mehr als 6 Jahre alt war ich im Januar 1972 als das «Paket» in Kraft getreten ist. Somit habe ich das unermessliche Glück, die daraus resultierenden Annehmlichkeiten im Bildungs-, Transport-, Gesundheits- und Sozialwesen von Kindesbeinen an in Anspruch nehmen zu können.

Es ist sehr gut, dass es bis heute in unserem Land genügend Menschen gibt, die bereit waren und sind diesem wichtigen, gemeinsamen Haus Sorge zu tragen und daran zu bauen. Mögen auch zukünftige Generationen das Engagement ihrer Vorfahren in seiner ganzen Tragweite zu schätzen wissen, verstehen, respektieren und sich für die Weiterentwicklung dieses Vertragswerks zu Ihrem Wohle und dem Wohle Ihrer Kinder und Enkelkinder engagieren.

Bezüglich qualitativer Weiterentwicklung wäre ein besseres Gesamtverständnis und Interesse der geschichtlichen Ereignisse und Zusammenhänge in einem breiteren Kreis von politischen Verantwortlichen wünschenswert. So könnten die gerechtigkeits- und friedensstiftenden Elemente dieses Statuts weltweit öfter als Modell, zwar nicht zum Kopieren, aber zum Schaffen eines Fundaments auf dem Hoffnung wachsen und Frieden entstehen kann, herangezogen werden.

 

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Karola Obojes Wahler, (St. Vigil) Deutschland

 

 

Als Ladinische Südtirolerin im Ausland möchte ich zu “50 Jahre Autonomiestatut“ besonders gratulieren. Durch meinen Beruf bin ich viel in Europa herumgekommen und ein kurdischer Taxifahrer hat mich auf die Südtirol-Autonomie angesprochen. Er meinte das friedliche Miteinander von Italienern, Deutschen und Ladinern ist sehr beeindruckend.

Für die Zukunft würde ich mir wünschen, dass unsere Autonomie an den aktuellen politischen, wirtschaftlichen und kulturellen Gegebenheiten weiterentwickelt wird. Durch die Unterstützung der Bevölkerung sollen die politischen Vertreter in Rom entsprechend für die Eigenständigkeit verhandeln, damit es uns weiterhin in Südtirol gut geht.

Sciöche na porsona ladina co vir foradeca, oressi suradöt fà mies gratulaziuns por i “50 agn dl Statut dl´Autonomia”. Cun mi laur ái rodé  l´Europa y n taxist curdo m´á baié ados dl´autonomia dl Südtirol. Ël minâ, che al fej impò na gran impresciun sciöche i talian, i todësch y i ladins vir adöm n pesc.

Tl proscimo tëmp oressi che nosta autonomia gnis svilupada alado dles condiziuns politiches, economiches y culturales atuales. Cun l´aiüt dla popolaziun, dess i rapresentanc dla politica contraté por l’autonomia, por che tl Südtirol pon vir bun inant.

 

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Philipp Frener, (Brixen) New York

 

 

 

 

 

 

Feiere dich, liebe Autonomie, aber das nächste Mal feiere bitte mit uns. Du bist gerne Gast bei Empfängen und Gedenkveranstaltungen, aber im Alltag unscheinbar. Als elegantes Vorzeigemodell bewegst du dich auf dem europäischen Laufsteg, in der Heimat tut es aber ein korsettartiger blauer Schurz mit der Aufschrift „I bin es 2. Autonomiestatut“. Und etwas gelangweilt von Wiens Herzensangelegenheiten, liebäugelst du jetzt mit Mailand, das mit Geld, Lega und Olympia aufwartet. Aber selbst das teuerste Make-up ist zwecklos, wenn die Substanz darunter vernachlässigt wird. Und die Substanz, das sind wir Südtiroler*innen, mit all unseren Stärken und Schwächen. Und so wünsche ich mir, dass du nicht alle 50 Jahre über uns hinwegfeierst, sondern uns täglich an deinem großen Kuchen teilhaben lässt.

 

 

 

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